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F0076/23 Anfrage

                                    
                                        Anfrage
öffentlich
Absender

Datum
03.03.2023

Nummer
F0076/23

Fraktion FDP/Tierschutzpartei – Stadträtin Mirjam Karl-Sy
Adressat
Oberbürgermeisterin
Frau Simone Borris
Gremium

Sitzungstermin

Stadtrat

16.03.2023

Kurztitel
Mittelverwendung des städtischen Tierheimes
Sehr geehrter Frau Oberbürgermeisterin,
Das Tierheim ist selbst zu den Öffnungszeiten telefonisch oft nicht erreichbar.
Aufmerksame Bürger*innen wenden sich dann an die Tierschutzvereine der Stadt. Diese
können in vielen Fällen nicht helfen, da sie keine bzw. nur sehr begrenzte
Aufnahmemöglichkeiten für Tiere haben.
Ein großes Problem stellt nach wie vor die Population der Streunerkatze dar.
Das Tierheim kastriert nach eigenen Aussagen jährlich im Durchschnitt 300 Katzen.
Die Tierschutzvereine (Tierschutzverein Magdeburg 1893 und Bündnis für Tiere) kastrieren
durchschnittlich zusammen 200 Katzen pro Jahr. Zuschüsse erhalten sie von der Stadt dafür
nicht. Zudem sind die Kosten, die den Vereinen entstehen mit Sicherheit höher als die, die für
das Tierheim entstehen. Das ergibt sich daraus, dass die Vereine keine Pauschalverträge mit
den Tierärzten abschließen können.
Im Tierheim wird einmal pro Woche kastriert, da der Vertragstierarzt nur einmal pro Woche ins
Tierheim kommt. In Fällen von Urlaub und Krankheit wird nicht kastriert. Da entsteht nicht nur
ein Bedarfsstau, zusätzlich haben die Katzen sich in der Zeit schon vermehrt.
Aufgrund enger Personalkapazitäten kann kein(e) Tierheimmitarbeiter*in während der
Arbeitszeit rausfahren um Streunerkatzen einzufangen. Auch das ist ein Problem.
Tierschutzvereine erledigen diese Arbeiten ehrenamtlich. Dem Tierheim wurde ehrenamtliche
Arbeit angeboten, dies wurde immer wieder abgelehnt, aus Versicherungsgründen heißt es.
Im Rahmen ehrenamtlicher Tätigkeit könnten aber Streunerkatzen eingefangen werden, nur
müsste dann bei „Fangerfolg“ auch die Abnahme durch das Tierheim gewährleistet sein. Die
Streunerkatzen richten sich nicht nach Platzkapazitäten und Tierarztterminen.
Die Einführung einer Katzenschutzverordnung ist mehrfach in den Ausschüssen und im
Stadtrat gescheitert. Es sind aber nicht nur die Streunerkatzen, die ein Problem darstellen,
sondern auch Tierhalter*innen, die Tiere in der Wohnung horten und vermehren (aus
Datenschutzgründen lege ich hier die Fälle nicht offen, sie sind aber dem Veterinäramt
bekannt).
Oftmals muss das Tierheim dann diese Tiere in Obhut nehmen, was sowohl Kapazitäten als
auch die finanziellen Mittel belastet. Diese Tiere sind selten gesund. Da ist es unverständlich,
wenn das Veterinäramt Kontrollen macht, Auflagen erteilt, diese dann nicht nachkontrolliert
und wie in einem aktuellen Fall, einer Frau genehmigt, 3 unkastrierte Katzen zu behalten,
nachdem die anderen unkastrierten Tiere eingezogen wurden.
Die Anfrage hat zum Ziel, herauszufinden, ob die Kapazitäten des Tierheimes für eine
Landeshauptstadt ausreichend sind und wie die Zusammenarbeit des Tierheimes mit den
ehrenamtlich arbeitenden Tierschutzvereinen verbessert werde kann. Aus diesem Grund frage
ich Sie:
1

1. Im Haushalt der Stadt Magdeburg sind Mittel für das städtische Tierheim eingestellt.
Wie setzten sich die Mittel im Einzelnen zusammen:
a)
b)
c)
d)
e)
f)

Personalausgaben
Verwaltungsausgaben
Betriebskosten
Tierarztkosten
Futter
Sonstiges

2. Wie hoch ist der Personalbestand?
3. Wie hoch sind die Platzkapazitäten für die Aufnahme von:
a)
b)
c)
d)
e)

Hunden?
Katzen?
Kleintieren?
Vögeln?
Sonstigen Tieren?

4. Wie viele Tiere nachfolgender Arten wurden in den Jahren 2020, 2021 und 2022
aufgenommen?
a)
b)
c)
d)
e)

Hunde
Katzen
Kleintiere
Vögel
Sonstige Tiere

5. Wie viele der in 4. genannten Tiere waren Fundtiere/Abgabetiere/sichergestellte Tiere?
a)
b)
c)
d)
e)

Hunde
Katzen
Kleintiere
Vögel
Sonstige Tiere

6. Wie wird die Aufnahme von Fundtieren außerhalb der Öffnungszeiten des Tierheimes
sichergestellt?
7. Wie viele Tiere der nachfolgenden Arten wurden in den Jahren 2020, 2021 und 2022
vermittelt?
a)
b)
c)
d)
e)

Hunde
Katzen
Kleintiere
Vögel
Sonstige Tiere

8. Gab es seitens der Stadt bereits gemeinsame Gespräche mit dem Tierheim und den
Tierschutzvereinen?
Wenn ja, wann haben diese stattgefunden und mit welchem Ergebnis?
Wenn nein, warum nicht?

Ich bitte Sie, um eine ausführliche schriftliche Antwort.

Mirjam Karl-Sy
Stadträtin
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